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Die Jesenice Region

Die Jesenice Region

Die Jesenice Region
Märchenhafte Plätze

 
„Hier wird mein Lied still!“ schrieb mit Bewunderung der grosse tschechische Dichter Jaroslav Vrchlický über die Jesenice Region, ein Bergland rund der Ruinen der Burg Petrohrad. Diese Region, die im Jahre 1994 dank ihrem einzigartigen Charakter ein Naturpark bekam, ist ein Gebiet der Wälder, die sehr ähnlich den Wäldern in nordischen Ländern sind, ein Gebiet der Steine und romantischer Waldteiche, kleiner Sehenswürdigkeiten, geheimnisvoller Sagen, aber auch ein Gebiet grosser archeologischer Entdeckungen – die bekannteste ist der Schatz von Tlesky: eine Kanne mit vierhundert Glassringel, die man im Mittelalter als Geld benutzte. Dieser Schatz wurde in den 60. Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt.
 
Wenn Sie diesen Schatz ansehen, der in dem Heimatskundemuseum in Jesenice ausgestellt ist, können Sie einfach träumen: Was für ein Gefühl ist es, so einen Schatz zu entdecken? Wir sagen Ihnen, wo Sie die aufregende Antwort finden können: Unweit von Jesenice, in den Wäldern um das Jagdbelvedere Svatý Hubert (Sankt Hubert), ist der Schatz nach einer Geschichte unter einem Stein vergraben. Auf dem Stein ist das Symbol der linken Hand eingehauen und der Stein soll den Wert der Hälfte des Königtums haben! Viele Leute haben schon diesen Schatz gesucht, aber bis jetzt war niemand erfolgreich. Wer weiβ, vielleicht werden gerade Sie diesen Schatz finden.
 
In der Jesenice Region können Sie aber auch andere Schätze finden: mysteriöse Schiedskreuze, hundertjährige Gedenkbäume, stille Waldecken, die so anmutig sind, dass Sie nicht wissen, ob Sie nicht die Grenze der Realität überschritten und ein zauberhaftes Märchen betritten haben….Wenn Sie aufmerksam sind, können Sie in den Abhängen und Felsen die Löcher der dunklen Stollen und Eintritte in enge Höhlen finden. Man sagt, dass diese Stollen und Höhlen einmal die Zwerge bewohnten. Es ist eine Sage, die Wahrheit ist aber nicht weniger anziehend: Die Stollen und die Höhlen erinnern uns an die lang veschwundene Tradition der Edelmetallgewinnung, an die auch der alte Name des Jesenický Bachs erinnert – er wurde Golden genannt. Noch heute können Sie in seiner Sandsohle da und dort kleine Goldschuppen finden.
 
Am Ende des 19. und am Angang des 20. Jahrhunderts wurde die Jesenice Region dank der Granitgewinnung bekannt – er wurde zum Beispiel für den Bau des Denkmals der Kaiserin Marie Terezie in Wien  oder der Brücke des Kaisers František Josef I. in Prague benutzt. Die einst rege jetzt stille, verlassene und in den Wäldern versteckte Steinbrüche, die oft ersoffen sind und die die Natur in wertvolle Naturlokalitäten veränderte, sind heute ein beliebtes Ziel romantischer Ausflüge, besonders der Bruch bei Bedlno mit einer zwölf Meter hohen Felswand und dem kleinen Nixensee, der seinen Namen nach der Filmadaption der Oper Rusalka (Die Nixe) von Dvořák bekam. Diese Oper wurde da in den 70. Jahren des vorigen Jahrhunderts gedreht.
 
Die Touristen begannen die Jesenice Region schon im 19. Jahrhundert zu entdecken, weil sie da viele attraktive Plätze fanden. Es handelt sich vor allem um die Ruine der mittelalterlichen Burg Petrohrad, die auf dem Berg Aller Heilige über dem geräumigen Petrohrad Schloss, das einmal der prachtvolle Sitz der Grafen Černín von Chudenice war, steht. Aus dem Zeitraum, in dem in der Jesenice Region dieses Adelsgechlecht herrschte, kommt auch das genannte Jagdbelvedere Svatý Hubert, das sinnigerweise auf dem Schnittpunkt acht Schneisen erbaut ist. Die Schneisen benutzten die Jäger zur Beobachtung der Wildbewegung. Heute nützen diese Wälder vor allem die Pilzsucher aus, für die diese Wälder ein reines Paradies sind.
 
In dieser Region gibt es keine monumentale Sehenswürdigkeiten, ihre Anziehung besteht in der balladenhaften, poetischen Stimmung, die durch die bewegte Geschichte dieser Region in dem ehemaligen deutschen Teil von Böhmen (die sog. Sudeten) beeinflusst ist. Diese Region erlebte alle Kriege in der tschechischen Geschichte.Die Jesenice Region ist so mysteriös und wunderschön wie die Landschaftsbilder der alten niederländischen Maler und man stellt sich da einfach die Frage: Ist es noch Realität oder schon ein Traum? War es nur die Fantasie des Dichters Jaroslav Vrchlický, wenn er über diese Region schrieb - „Aus den Abhängen wehte mir der Odem der Abendsbrisen die mysteriöse Nachricht: über diesem Tal blieb Gott mit seinen Schaffensplänen stehen, sah sein Werk und sagte, das es gut ist!“ – oder hörte dieser Dichter auf seinen Reisen durch dieses Gebiet in der Luft den Widerhall der Geschichte über Gott, der nach der Erschaffung mit seinen Engeln durch die Gegend wanderte
und eine Nacht in der Jesenice Region verbringen sollte? Gott und seine Engeln übernachteten damals auf dem Stein bei Soseň, der bis heute Gottesstein genannt wird und auf dem Sie bis heute die Körperabbdrücke der Himmelswesen sehen können. Ist das wahr oder werden Sie lieber glauben, dass die wunderbare Formen des Steines das Ergebnis der tausendjährigen Wirkung der Naturkräfte sind?


erstellt: 1. 9. 2011
Letzte Aktualisierung: 1. 9. 2011 09:49
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